Hier findet ihr das Wahlprogramm der Kommunalwahl 2018 auf Fehmarn.
FEHMARN:
KLAR · GRÜN · MACHEN
Fehmarn liegt uns GRÜNEN am Herzen. Wir wissen, dass sich auf unserer schönen Insel gut leben und erholsam Urlaub machen lässt. Das verdanken wir Fehmarns Ressourcen.
Wir GRÜNEN wollen sie erhalten und mehren.
KLIMA
– Wir wollen ein umfassendes Klimaschutzkonzept für Fehmarn, um künftig öffentliche Förderprogramme in Anspruch nehmen zu können; die kommunalen Liegenschaften und die Straßenbeleuchtung sollen unter Zuhilfenahme solcher Programme energetisch saniert werden. Die Koordination sollte in den Händen des Umweltrates liegen.
MOBILITÄT
– Wir brauchen ein Gesamtkonzept für Mobilität, das alle Verkehrssektoren vernetzt und Barrierefreiheit herstellt.
– Wir möchten damit beginnen, KFZ-zentrierte Verkehrsplanung durch innovative Mobilitätskonzepte zu ersetzen. Car-Sharing, flexible Vertaktung von Verkehrsmitteln unter Zuhilfenahme der elektronischen Medien, alternative Antriebe, E-Mobilität, solcherart Mix gilt es künftig zielführend einzusetzen, auch beim kommunalen Fuhrpark.
– E-Bikes boomen – Für sie stellen wir uns ein flächendeckendes Netz von Leih- und Ladestellen unter Einbeziehung örtlicher Gewerbetreibender vor.
– Wir wünschen uns Fehmarn als fahrradfreundliche Insel mit weiterem Ausbau des Radwegenetzes über Land und in Burg, mit Schutzstreifen am Fahrbahnrand innerörtlich und mit einer Reaktivierung und Vernetzung kommunaler Wege als Rad- und Fußwege zwischen den Dörfern.
– Wir fordern einen Radschnellweg entlang der E47 für PendlerInnen und Gäste, der in der Zukunft Anschluss auf dem Festland in Richtung Lübeck finden könnte.
– Wir streben eine stündliche Taktung des Zugverkehrs zu den überregionalen Zentren an.
NATUR
– Wir setzen uns für eine größere Vielfalt und für eine höhere Wertschätzung unserer einzigartigen Natur ein. Da, wo Wirtschaftsinteressen, Massentourismus oder Wassersport die Natur gefährden, ist es an der öffentlichen Hand, unter Einbeziehung aller Interessensvertreter*Innen wirksam zu regulieren.
– Um Biodiversität zu erhalten, soll Fehmarn sich konsequent zu einer pestizidfreien Kommune entwickeln.
– Die Ostsee ist zunehmend gefährdet durch Plastik und andere Spuren unserer Zivilisation. Anknüpfend an Erfolgsprojekte wie „Fishing for Litter“ und „im meer weniger plastik“ soll Fehmarn als Pilotregion weiterhin den Plastik- und Schadstoffeintrag ins Meer verringern und dazu auf Plastiktüten und Einweggeschirr genauso verzichten wie auf Luftballons, damit sie nicht im Meer und in den Mägen der Meerestiere landen.
– Fläche – ein rares, wertvolles, aber auch Begehrlichkeiten ausgesetztes Gut, besonders auf unserer Insel. Wir möchten den ausufernden Flächenverbrauch eindämmen und Bodenspekulation verhindern.
TOURISMUS
– Beim Hauptstandbein der Insel setzen wir auf noch mehr Qualität, Sanftheit und Innovation. Wir wünschen uns ein Gesamtkonzept für die ganze Insel, aus dem ein nachhaltiger Tourismus erwachsen kann. Der Südstrand – touristisches Aushängeschild – muss wieder attraktiv werden. Dafür soll die Spielwiese zurückgekauft werden. Bei Neugestaltung des Südstrandes möchten wir die Burg Glambeck aus ihrem Dornröschenschlaf erwecken und als historische Stätte mit Konzertbühne der Öffentlichkeit zugänglich machen.
ENERGIEWENDE
– Mit der Kapazität der bestehenden Windparks ist Fehmarn gut aufgestellt für die Energiewende. Ein weiterer Ausbau der Windkraft kann nur im Einklang mit den Menschen auf der Insel erfolgen. Wir setzen uns für ein problemloses Fortleiten des hier produzierten Stroms oder eine Nutzung auf der Insel ein. Als Zeichen der Solidarität fordern wir für die Energieversorgung der Stadt Fehmarn ein Umsteigen auf 100% Ökostrom. Die Stromnetze möchten wir rekommunalisieren.
Den Stadtwerken soll als bürger*innenfreundlichem modernem Dienstleistungsbetrieb eine Schlüsselrolle in Sachen Wasserentsorgung und -versorgung zukommen. Unter ihrem Dach können die Aufgaben verschiedener Verbände gebündelt werden.
DIGITALISIERUNG
– Schnelles Internet wollen wir flächendeckend.
– Wir wollen die Chancen der Digitalisierung nutzen und möchten zu diesem Zweck einen Ausschuss für Digitales einführen.
– Der neue Mobilfunk Standard 5G, welcher 2020+ Marktreife erlangen soll, muss zügig auf der Insel ausgebaut werden, da durch ihn Innovationen in vielen Bereichen erst umsetzbar werden.
MENSCHEN AUF FEHMARN
– Wir wollen alle Institutionen der Kinder -, Jugend – und Erwachsenenbildung besonders fördern.
– Wir setzen uns auch zukünftig für den Erhalt von Fehmarns Grundschulen ein. Die Inselschule Fehmarn mit gymnasialer Oberstufe werden wir auch zukünftig intensiv unterstützen und begleiten.
Genauso gilt unser Augenmerk auch der bedürfnisgerechten KiTa-Versorgung bis zur Einschulung, auch für Kinder unter 3 Jahren. Inklusion von Menschen mit Behinderungen ist für uns selbstverständlich, genau wie Integration von Menschen mit Migrationshintergrund.
– Wir wollen genügend bezahlbare Mietwohnungen für Familien genauso wie für ältere Menschen. Mindestens 30% der neu ausgewiesenen großflächigen Baugebiete sollten sozialem Wohnungsbau vorbehalten sein.
– Die Hälfte der Macht in Entscheidungsgremien steht gemäß dem Prinzip der Geschlechtergerechtigkeit Frauen zu. Wir fordern eine konsequente Umsetzung der per Verwaltungsgerichtsurteil beschlossenen 50%- Frauenquote in städtischen Aufsichtsräten und Gesellschafterversammlungen, öffentlichen Gremien und zusätzlich in den Führungspositionen der städtischen Verwaltung (derzeit 0%). Wir fordern weiterhin eine hauptamtliche Gleichstellungsbeauftragte.
BURGER FLAIR
– Wir wünschen uns Verkehrsberuhigung und mehr Begrünung, „Stadt-gardening“ mit blühenden und essbaren Pflanzen. Während der Sommersaison erstreben wir eine Fußgängerzone in der Innenstadt.
GESUNDHEIT
– Angesichts unserer Insellage fordern wir den Erhalt der 24/7-Notfallversorgung am Fehmarnschen Krankenhaus. Und wir bleiben dabei: Fehmarns junge Familien benötigen eine schnell erreichbare klinische Geburtshilfe! Dass Schwangere unter der Geburt 90 km bis zum nächsten Kreißsaal fahren müssen, ist unzumutbar und kann lebensgefährlich werden!
– Gesundheitsstandort Fehmarn – für uns ein wichtiger förderungswürdiger Wirtschaftsfaktor. Infrastruktur dazu bieten auch Fehmarns Kurkliniken. Sie profitieren in besonderem Maß von intakten Badestränden und sauberer Luft.
– Wir wollen Fehmarn als industriefreies Reinluftgebiet erhalten. Für uns bedeutet das auch, dass wir Atomtransporte über unsere Insel ablehnen.
KULTUR
– Fehmarn soll zur Stärkung der einheimischen Kulturschaffenden und als Anziehungspunkt für auswärtige Künstler*innen zu einem Kulturknotenpunkt werden.
FÄHREN NACH DÄNEMARK
– Der Fährstandort Puttgarden bietet zahllose Arbeitsplätze auf der Insel. Ihn möchten wir unterstützen und vor politischer Benachteilung gegenüber der Konkurrenz schützen. Hier soll ein Flaggschiff-Projekt für ökologischen Fährverkehr entstehen, das wegweisend für die Ostsee und die europäische Schifffahrt ist.
NEIN ZUR FESTEN BELTQUERUNG
Lebensqualität für die Menschen auf Fehmarn und touristische Attraktivität, liebenswerte Kulturlandschaft auf der Insel und Schweinswale im Fehmarnbelt – eine feste Fehmarnbeltquerung bedroht sämtliche unserer Ressourcen existentiell.
Wir bleiben standhaft: An unserem NEIN zum Fehmarnbelttunnel ist nicht zu rütteln!
Um Schaden von unserer Inselheimat abzuwenden, engagieren wir GRÜNE uns mit ganzer Kraft gegen dieses ökologisch und ökonomisch widersinnige Projekt.
Ein Jahrzehnt Europas größte Baustelle in Fehmarns Norden für den Belttunnel, auf der Insel für den autobahnartigen Ausbau der E47, im Süden für eine neue Sundquerung – und am Ende „Transitstrecke“…
Da bliebe von Fehmarns Intaktheit und Anziehungskraft nicht viel übrig.
Wir fordern die Bundesregierung zu einer Neubewertung des Gesamtprojektes auf mit dem Ziel, in Ausstiegsverhandlungen gemäß Artikel 22 des deutsch- dänischen Staatsvertrages einzutreten.
Bei alldem fordern wir mehr Bürger*innenbeteiligung und Transparenz.
Wir sind offen für Ihre und Eure Anliegen
und laden ein zum Mitmachen und Mitgestalten.