Nationalpark Ostsee – Sommertour von Silke Backsen

Falko Siering und Silke Backsen im Café liebevoll

Am 11.08.2023 und am 12.08.2023 war die naturschutzpolitische Sprecherin Silke Backsen (Grüne) im Rahmen ihrer Sommertour zum Nationalpark Ostsee auf Fehmarn zu Gast und hat sich mit unterschiedlichen Akteurinnen zu dem Thema getroffen und ausgetauscht. Es war bereits ihr dritter Besuch. Backsen betonte, dass sie die Sorgen und Nöte der Fehmeranerinnen ernst nehme. Bei den Gesprächen zeigten sich nicht nur allgemeine Kritik, sondern auch die Möglichkeiten zu konstruktiven Lösungen. Neben Gesprächen mit den Vertretern vom Kitesurf Club Deutschland e.V., sprach sie im Rathaus mit Bürgermeister Jörg Weber und Tourismuschef Oliver Behncke. Anschließend gab es noch einen Austausch mit Campingplatzbetreibern.
Ein Vertrauensverlust in die Politik sei zu bemerken, so Backsen. Daher war es ihr wichtig, wieder auf die Insel zu kommen und Gespräche zu führen – auch um Missverständnisse auszuräumen. Dass es Verbote hinsichtlich Segeln oder Surfen gebe, wurde im Vorfeld vom Ministerium nicht behauptet. Aber über mögliche Nutzungskonflikte muss natürlich gesprochen werden. Die Notwendigkeit zum Ostseeschutz steht außer Frage und Silke Backsen ist von dem Potential und auch von Vorteilen eines Nationalparks Ostsee, nicht nur im Sinne des Naturschutzes, überzeugt.
Am Abend gab es im Café Liebevoll eine Filmvorführung mit der NDR-Dokumentation „Urknall im Watt – Als die Umwelt wichtig wurde“, einer Zeitreise zur Entstehung des Nationalparks Wattenmeer, mit anschließender Diskussion, die im größten Teil offen und fair geführt wurde. Neben vereinzelten Stimmen, die Falschbehauptungen („Der Ostsee geht es gut“ oder „Es gibt Geheimprotokolle in Kiel, die alles verbieten.“) aufstellten, war der Großteil der Stimmen der Teilnehmenden diskussionsbereit und offen für unterschiedliche Beurteilungen zu dem Thema. Neben den schon oft geäußerten Bedenken, gab es auch positive Einschätzungen, was etwa die bessere Durchsetzung des Schutzes durch Ranger oder die Bündelung der Kompetenzen durch eine Nationalparkverwaltung anbelangt.
Am Folgetag gab es dann noch ein Treffen in Lemkenhafen mit dem Geschäftsführer der Hafen Orth GmbH Klaus Osterkamp und Vertreter vom Segler Verein Lemkenhafen Fehmarn e.V..
Größter Kritikpunkt ist weiterhin, dass im gesamten bisherigen Prozess es wenig konkret zugeht. Auch für Silke Backsen ist dies ein zentraler Punkt, der in Zukunft behoben werden sollte. Einerseits handelt es sich um einen offenen Beratungsprozess und andererseits mangelt es an konkreten Aussagen. Silke Backsen betont, dass sie bei aller Kritik nicht müde werde, die Chancen und Potenziale eines Nationalpark Ostsee für Fehmarn – aber auch für das Land insgesamt – darzulegen und sich für den Schutz der Ostsee und mehr Naturschutz einzusetzen.